Hochfrequente Radarmesstechnik auf dem Vormarsch

Jürgen Skowaisa
Mit der Vorstellung des VEGAPULS 64, dem weltweit ersten Radarfüllstandsensor für Flüssigkeiten, der mit einer Frequenz von 80 GHz arbeitet, ist endgültig eine neue Ära in der Radarmesstechnik angebrochen.  
 
2014 wurde der VEGAPULS 69, ein Sensor zur kontinuierlichen Messung von Schüttgütern mit großem Erfolg eingeführt. Auch dieser misst statt der bis dahin weit verbreiteten Frequenz von 26 GHz, mit einer um den Faktor 3 höheren Sendefrequenz. 
„Der Markt gibt diesem technologischen Trend Recht – seit der Markteinführung wurden über 10.000 Füllstandsensoren des Typs VEGAPULS 69 installiert“, beschreibt Jürgen Skowaisa, Produktmanager Radarmesstechnik bei VEGA Grieshaber KG, die Erfolgstory der Sensoren mit deutlich erhöhter Frequenz.
Neuer Radarfüllstandsensor VEGAPULS 64 für Flüssigkeiten: Die kleinste Antenne ist nicht größer als ein 1-Euro-Stück. Dadurch ist das neue Messgerät prädestiniert für den Einbau in kleinen Behältern.
Diese bewähren sich besonders bei Medien, die über schlechte Reflexionseigenschaften verfügen, in Förderschächten von bis zu 120 m Tiefe oder in Silos mit vielen Einbauten, die erhebliche Störsignale verursachen. 

Im Frühjahr 2016 folgte der VEGAPULS 64 für Anwendungen im Flüssigkeitsbereich, der ebenfalls durch seine hohe Dynamik und eine bessere Fokussierung ein Ausrufezeichen in der Messtechnik setzt. „Medien mit geringen Reflexionseigenschaften, also kleinen Dielektrizitätszahlen, lassen sich nun deutlich besser messen, als mit bisherigen Radarsensoren“, so Skowaisa. Der Strahl geht durch die deutlich bessere Fokussierung  einfach an Einbauten oder Anhaftungen vorbei. 

Neuer Radarfüllstandsensor VEGAPULS 64 für Flüssigkeiten: Die kleinste Antenne ist nicht größer als ein 1-Euro-Stück. Dadurch ist das neue Messgerät prädestiniert für den Einbau in kleinen Behältern.

Störsignale, die bisher nur mit einer zusätzlichen Störsignalspeicherung ausgeblendet werden konnten, spielen für eine zuverlässige Messung kaum noch ein Rolle. „Zudem ist es möglich, eine wesentlich kleinere Antenne einzusetzen. So sind Prozessanschlüsse mit einer Antennengröße von nur ¾“ möglich – dies entspricht gerade mal der Größe eines Euros“, nennt Skowaisa weitere Vorteile. Durch die neue Technik lässt sich auch der Füllstand sehr nah am Behälterboden ermitteln. Dies eröffnet neue Perspektiven bei der Ermittlung des Füllstandes in kleinen Behältern in der Pharma- und Biotechindustrie, aber auch um beim Ermitteln der Restmenge in Großtanks mit Treibstoffen. Die Genauigkeit liegt bei +/- 2 mm, selbst bei einem Messbereich von 30 m.

Der große Erfolg des Schüttgutradarsensors VEGAPULS 69 und die jetzige Markteinführung des VEGAPULS 64 im Flüssigkeitsbereich gibt die Richtung der technologischen Entwicklung in der Radarfüllstandmessung vor. „An einer Radarmesstechnik mit einer Frequenz von 80 GHz führt kein Weg vorbei“, ist Skowaisa überzeugt.

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